Sarkoptes-Räude (Scabies)

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Sarkoptes-Räude (Scabies)

Sarkoptes-Räude (Scabies) bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Sarkoptes-Räude, auch als Scabies bekannt, ist eine hoch ansteckende parasitäre Hauterkrankung bei Hunden, die durch die Sarcoptes scabiei-Milbe verursacht wird. Diese winzigen Milben graben sich in die Haut des Hundes ein und verursachen starken Juckreiz, Hautentzündungen und Haarausfall. Da die Erkrankung hochansteckend ist und auch auf den Menschen übertragen werden kann, ist eine schnelle Diagnose und Behandlung entscheidend. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten der Sarkoptes-Räude bei Hunden.

Ursachen der Sarkoptes-Räude bei Hunden

Sarkoptes-Räude wird durch den Kontakt mit der parasitären Milbe Sarcoptes scabiei var. canis ausgelöst. Diese Milben können von infizierten Hunden oder über kontaminierte Gegenstände (z. B. Hundebetten, Bürsten) auf andere Tiere und Menschen übertragen werden. Zu den häufigsten Infektionsquellen gehören:

  • Direkter Kontakt: Die häufigste Übertragungsweise ist der direkte Kontakt mit einem infizierten Hund, was besonders in Tierheimen oder Hundepensionen ein Problem darstellen kann.
  • Indirekter Kontakt: Milben können auch in der Umgebung des Hundes überleben und durch Kontakt mit Gegenständen wie Decken, Kissen oder Bürsten übertragen werden.
  • Wilde Tiere: Wildtiere wie Füchse oder Waschbären können ebenfalls eine Infektionsquelle für Hunde darstellen, insbesondere in ländlichen Gebieten.

Symptome der Sarkoptes-Räude bei Hunden

Die Symptome der Sarkoptes-Räude treten oft 2-6 Wochen nach der Infektion auf und verschlimmern sich, wenn die Milbenpopulation zunimmt. Typische Anzeichen sind:

  • Starker Juckreiz: Der Juckreiz ist das auffälligste Symptom und wird oft als unerträglich beschrieben. Hunde kratzen sich intensiv, was zu Hautverletzungen führt.
  • Haarausfall: Vor allem an den Ohren, Ellbogen, Beinen, Brust und Bauch tritt Haarausfall auf, oft begleitet von schuppiger oder verkrusteter Haut.
  • Rötung und Hautausschlag: Die betroffenen Stellen sind oft gerötet und zeigen Pusteln, Schuppen oder Krusten.
  • Verdickte Haut: Chronische Fälle von Sarkoptes-Räude führen oft zu verdickter und faltiger Haut, besonders in den Bereichen, die der Hund häufig kratzt.
  • Sekundäre Infektionen: Durch das ständige Kratzen und die Verletzungen der Haut können sich bakterielle Infektionen entwickeln, die die Symptome verschlimmern und zu Eiterbildung führen.

Diagnose der Sarkoptes-Räude bei Hunden

Die Diagnose der Sarkoptes-Räude kann schwierig sein, da die Milben tief in der Haut leben und oft nur schwer nachzuweisen sind. Zu den gängigen Diagnosemethoden gehören:

  • Hautabschabungen: Der Tierarzt entnimmt durch das Abschaben der Hautproben, die unter dem Mikroskop auf Milben untersucht werden. Da die Milben nicht immer in der Probe nachweisbar sind, ist ein negatives Ergebnis nicht immer ausschlaggebend.
  • Reaktion auf Behandlung: In Fällen, in denen die Milben nicht nachweisbar sind, wird manchmal eine Behandlung auf Verdacht durchgeführt. Wenn der Hund positiv auf die Behandlung anspricht, wird die Diagnose Sarkoptes-Räude bestätigt.
  • Serologische Tests: Es gibt Bluttests, die Antikörper gegen die Milben nachweisen können, jedoch liefern diese Tests nicht immer zuverlässige Ergebnisse, da Antikörper erst nach einiger Zeit gebildet werden.

Behandlung der Sarkoptes-Räude bei Hunden

Die Behandlung der Sarkoptes-Räude ist effektiv, aber erfordert eine konsequente Vorgehensweise. Zu den häufigsten Behandlungsansätzen gehören:

  • Topische Medikamente: Spezielle antiparasitäre Medikamente, wie Shampoos oder Dips mit Selamectin oder Amitraz, können helfen, die Milben abzutöten. Diese Behandlungen müssen regelmäßig durchgeführt werden, bis alle Milben beseitigt sind.
  • Orale und spot-on Antiparasitika: Orale Medikamente wie Ivermectin oder Milbemycin sowie spot-on Präparate wie Selamectin und Moxidectin sind oft sehr wirksam gegen Sarkoptes-Milben. Diese Medikamente wirken systemisch und eliminieren die Milbenpopulation.
  • Behandlung der Umgebung: Da die Milben auch in der Umgebung überleben können, ist es wichtig, die gesamte Umgebung des Hundes gründlich zu reinigen. Bettzeug, Decken und Spielzeug sollten gewaschen oder desinfiziert werden, um erneute Infektionen zu verhindern.
  • Behandlung aller Haustiere im Haushalt: Da die Sarkoptes-Milben hochansteckend sind, sollten alle Haustiere im Haushalt gleichzeitig behandelt werden, selbst wenn sie keine Symptome zeigen.
  • Linderung von Sekundärinfektionen: Falls der Hund durch das Kratzen sekundäre Hautinfektionen entwickelt hat, können Antibiotika oder entzündungshemmende Medikamente verschrieben werden, um die Heilung zu unterstützen.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Hunde mit Sarkoptes-Räude ist in der Regel gut, wenn die Behandlung konsequent durchgeführt wird. In den meisten Fällen bessert sich der Zustand des Hundes innerhalb weniger Wochen nach Beginn der Therapie. Eine erneute Infektion ist jedoch möglich, insbesondere wenn die Umgebung oder andere Haustiere nicht gleichzeitig behandelt werden.

Nachsorge ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Milben vollständig eliminiert wurden. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und Hautabschabungen können erforderlich sein, um den Heilungsprozess zu überwachen. Es ist auch wichtig, das Immunsystem des Hundes durch eine ausgewogene Ernährung und Stressvermeidung zu unterstützen.

Prävention der Sarkoptes-Räude bei Hunden

Da Sarkoptes-Räude hochansteckend ist, können bestimmte Vorsichtsmaßnahmen helfen, das Risiko einer Infektion zu minimieren:

  • Vermeidung von Kontakt mit infizierten Tieren: Halten Sie Ihren Hund von anderen Hunden fern, die Anzeichen von Räude zeigen, insbesondere in Tierheimen oder Hundepensionen.
  • Regelmäßige Parasitenkontrolle: Eine regelmäßige Anwendung von antiparasitären Präparaten kann helfen, Milbenbefall zu verhindern.
  • Hygiene in der Umgebung: Regelmäßiges Waschen und Desinfizieren von Hundebetten, Decken und anderen Gegenständen trägt dazu bei, das Risiko einer Infektion zu reduzieren.
  • Sorgfältige Fellpflege: Regelmäßiges Bürsten und Reinigen des Fells kann helfen, Hautprobleme frühzeitig zu erkennen und das Risiko einer Milbeninfektion zu minimieren.

Zusammenfassung

Sarkoptes-Räude (Scabies) ist eine hoch ansteckende parasitäre Hauterkrankung, die starken Juckreiz, Hautreizungen und Haarausfall verursacht. Die Milben, die die Erkrankung auslösen, werden durch direkten oder indirekten Kontakt übertragen und können auch Menschen infizieren. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Behandlung mit antiparasitären Mitteln sind entscheidend, um die Milben zu eliminieren und eine Ausbreitung zu verhindern. Mit der richtigen Behandlung und einer guten Nachsorge können Hunde vollständig genesen.

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