Retinierte Zähne (Impaktierte Zähne)

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Retinierte Zähne (Impaktierte Zähne)

Retinierte Zähne bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Retinierte Zähne (auch impaktierte Zähne genannt) sind Zähne, die nicht durch das Zahnfleisch durchbrechen und an ihrer normalen Position im Kiefer verbleiben. Dies tritt am häufigsten bei den Milchzähnen (prämolaren oder Eckzähnen) auf, kann jedoch auch bei bleibenden Zähnen vorkommen. Retinierte Zähne können zu einer Vielzahl von Problemen führen, darunter Infektionen, Zahnfehlstellungen oder Schäden an umliegenden Zähnen.

Ursachen von Retinierten Zähnen

Retinierte Zähne bei Hunden können aus verschiedenen Gründen auftreten:

  • Genetische Veranlagung: Bestimmte Hunderassen, insbesondere kleine und brachycephale (kurzköpfige) Rassen wie Mops, Bulldogge oder Shih Tzu, sind anfälliger für retinierte Zähne. Diese Veranlagung kann dazu führen, dass Zähne nicht richtig durchbrechen.
  • Überfüllung des Kiefers: Bei Hunden mit eng stehenden Zähnen oder einem kleinen Kiefer kann der Platz für das Durchbrechen eines Zahns fehlen. Dies führt oft dazu, dass der Zahn unter dem Zahnfleisch eingeschlossen bleibt.
  • Verbleibende Milchzähne: Wenn Milchzähne nicht von alleine ausfallen, können sie den Durchbruch der bleibenden Zähne behindern und zu retinierten Zähnen führen.
  • Zahntrauma: Ein Trauma am Zahn oder Kiefer während der Entwicklungsphase kann den natürlichen Durchbruch eines Zahns verhindern.
  • Zahnanomalien: Entwicklungsstörungen der Zähne oder Kiefer können dazu führen, dass Zähne nicht richtig durchbrechen.

Symptome von Retinierten Zähnen

Die Symptome von retinierten Zähnen bei Hunden sind oft subtil und werden möglicherweise nicht sofort erkannt. Wenn sie jedoch zu Komplikationen führen, können folgende Anzeichen auftreten:

  • Schwellungen im Zahnfleisch: Ein retinierter Zahn kann eine Schwellung oder Beule im Zahnfleisch verursachen, insbesondere im Bereich der Eckzähne oder Backenzähne.
  • Schmerzen beim Fressen: Hunde mit retinierten Zähnen können Schmerzen oder Unbehagen beim Kauen zeigen, da der betroffene Zahn Druck auf das Zahnfleisch oder die umliegenden Zähne ausübt.
  • Veränderungen beim Kauen: Der Hund könnte zögerlich fressen oder nur auf einer Seite kauen, um Schmerzen zu vermeiden.
  • Entzündungen oder Infektionen: In einigen Fällen kann der retinierte Zahn eine Entzündung des Zahnfleisches oder eine Infektion verursachen, was zu Rötungen, Eiterbildung und Mundgeruch führt.
  • Fehlstellungen der Zähne: Retinierte Zähne können Druck auf umliegende Zähne ausüben und zu Zahnfehlstellungen oder einem unregelmäßigen Biss führen.
  • Verbleibende Milchzähne: Wenn Milchzähne nicht ausfallen und die bleibenden Zähne daran gehindert werden, durchzubrechen, wird dies oft an den verbleibenden Milchzähnen erkennbar.

Diagnose von Retinierten Zähnen

Die Diagnose von retinierten Zähnen erfolgt durch eine gründliche Untersuchung des Mauls des Hundes durch einen Tierarzt. Zu den wichtigsten Diagnosemethoden gehören:

  • Klinische Untersuchung: Der Tierarzt untersucht das Maul des Hundes auf sichtbare Anzeichen von retinierten Zähnen, wie Schwellungen oder verbleibende Milchzähne. Oft lässt sich bei Eckzähnen oder Prämolaren erkennen, ob ein Zahn nicht durchgebrochen ist.
  • Zahnröntgen: Eine Röntgenaufnahme des Kiefers ist der beste Weg, um festzustellen, ob ein Zahn im Kiefer zurückgehalten wurde. Röntgenbilder zeigen die genaue Position des retinierten Zahns und ob er Druck auf umliegende Zähne oder den Kieferknochen ausübt.

Behandlung von Retinierten Zähnen

Die Behandlung retinierter Zähne hängt von der Lage des Zahns und den möglichen Komplikationen ab. In vielen Fällen ist eine Entfernung des retinierten Zahns notwendig, um Schmerzen zu lindern und Schäden an umliegenden Zähnen zu verhindern:

  • Zahnextraktion: In den meisten Fällen wird der retinierte Zahn chirurgisch entfernt, um Komplikationen wie Infektionen oder Zahnfehlstellungen zu vermeiden. Dies erfolgt unter Narkose, und der Zahn wird durch einen chirurgischen Schnitt im Zahnfleisch entfernt.
  • Entfernung verbleibender Milchzähne: Wenn der retinierte Zahn durch einen verbleibenden Milchzahn blockiert wird, wird dieser in der Regel ebenfalls entfernt, um dem bleibenden Zahn das Durchbrechen zu ermöglichen.
  • Beobachtung: In einigen Fällen, wenn der retinierte Zahn keine Symptome verursacht und keine Gefahr für die umliegenden Zähne darstellt, kann der Tierarzt empfehlen, den Zahn regelmäßig zu beobachten, um sicherzustellen, dass keine Komplikationen auftreten.
  • Orthodontische Behandlung: Wenn der retinierte Zahn eine Fehlstellung des Gebisses verursacht, kann in seltenen Fällen eine kieferorthopädische Behandlung erforderlich sein, um den Biss des Hundes zu korrigieren.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Hunde mit retinierten Zähnen ist in der Regel gut, insbesondere wenn der Zahn rechtzeitig entfernt wird. Nach der Operation erholen sich die meisten Hunde schnell und können nach einer kurzen Erholungsphase wieder normal fressen. Die Nachsorge umfasst:

  • Postoperative Pflege: Nach der Zahnextraktion muss der Hund möglicherweise für einige Tage weiche Nahrung erhalten, um das Zahnfleisch zu schonen. Der Tierarzt kann Schmerzmittel und Antibiotika verschreiben, um die Heilung zu unterstützen und Infektionen zu verhindern.
  • Regelmäßige Zahnpflege: Um zukünftige Zahnprobleme zu vermeiden, ist eine regelmäßige Zahnpflege wichtig. Dies umfasst das tägliche Zähneputzen und den Einsatz von Zahnpflegeprodukten für Hunde.
  • Tierärztliche Nachkontrollen: Der Hund sollte regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden, um sicherzustellen, dass der Heilungsprozess normal verläuft und keine weiteren Zahnprobleme auftreten.

Prävention von Retinierten Zähnen

Es gibt keine spezifische Möglichkeit, retinierte Zähne vollständig zu verhindern, da sie oft genetisch bedingt sind. Durch regelmäßige tierärztliche Kontrollen und eine gute Zahnpflege können jedoch Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden:

  • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Regelmäßige Zahnarztbesuche, insbesondere bei Welpen und jungen Hunden, können dazu beitragen, retinierte Zähne frühzeitig zu erkennen und eine rechtzeitige Behandlung sicherzustellen.
  • Überwachung des Zahnwechsels: Bei Welpen sollte der Zahnwechsel genau beobachtet werden, um sicherzustellen, dass die Milchzähne rechtzeitig ausfallen und die bleibenden Zähne durchbrechen. Verbleibende Milchzähne sollten umgehend entfernt werden, um Platz für die bleibenden Zähne zu schaffen.

Zusammenfassung

Retinierte Zähne sind Zähne, die nicht durch das Zahnfleisch durchbrechen und im Kiefer verbleiben. Sie treten häufig bei kleinen Hunderassen auf und können zu Schmerzen, Infektionen und Zahnfehlstellungen führen. Die Diagnose erfolgt durch eine tierärztliche Untersuchung und Röntgenaufnahmen, und die Behandlung umfasst in der Regel die chirurgische Entfernung des retinierten Zahns. Durch regelmäßige Zahnpflege und tierärztliche Kontrollen können Komplikationen frühzeitig erkannt und behandelt werden.

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