Lupus erythematodes

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Lupus erythematodes

Lupus erythematodes bei Hunden

Lupus erythematodes ist eine seltene, aber ernsthafte Autoimmunerkrankung bei Hunden, bei der das Immunsystem körpereigene Zellen und Gewebe angreift. Es gibt zwei Hauptformen dieser Erkrankung bei Hunden: den systemischen Lupus erythematodes (SLE) und den diskoiden Lupus erythematodes (DLE). SLE betrifft mehrere Organe im Körper und kann lebensbedrohlich sein, während DLE auf die Haut beschränkt ist und im Allgemeinen weniger schwerwiegend verläuft. Beide Formen erfordern eine frühzeitige Diagnose und langfristige Behandlung, um die Symptome zu kontrollieren und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Ursachen des Lupus erythematodes bei Hunden

Lupus erythematodes wird durch eine Fehlfunktion des Immunsystems verursacht, bei der es die körpereigenen Zellen als fremd erkennt und angreift. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig verstanden, aber verschiedene Faktoren können die Erkrankung auslösen:

  • Genetische Veranlagung: Bestimmte Hunderassen sind anfälliger für Lupus, darunter Deutsche Schäferhunde, Collies, Shetland Sheepdogs, Beagles und Afghanische Windhunde.
  • Umweltfaktoren: UV-Strahlung kann eine Rolle bei der Entstehung oder Verschlimmerung von Lupus, insbesondere der DLE-Form, spielen.
  • Infektionen und Medikamente: Infektionen oder bestimmte Medikamente können als Auslöser für Autoimmunreaktionen fungieren.
  • Hormonelle Einflüsse: Es wird vermutet, dass hormonelle Schwankungen ebenfalls eine Rolle spielen könnten, da Lupus bei Hündinnen etwas häufiger vorkommt.

Formen des Lupus erythematodes bei Hunden

Es gibt zwei Hauptformen des Lupus erythematodes bei Hunden:

  1. Systemischer Lupus erythematodes (SLE):
    SLE ist eine schwerwiegende, multisystemische Erkrankung, die verschiedene Organe wie Haut, Nieren, Gelenke, Blutgefäße und das Nervensystem betreffen kann. Die Symptome sind vielfältig und hängen davon ab, welche Organe angegriffen werden.
  2. Diskoider Lupus erythematodes (DLE):
    DLE ist auf die Haut beschränkt und betrifft vor allem die Nasenregion. Es handelt sich um eine mildere Form der Krankheit, die nicht lebensbedrohlich ist, aber zu erheblichen Hautveränderungen und Unbehagen führen kann.

Symptome des Lupus erythematodes bei Hunden

Die Symptome variieren je nach Form des Lupus und den betroffenen Organen. Bei SLE sind die Symptome oft systemisch und können schubweise auftreten.

Systemischer Lupus erythematodes (SLE):

  • Gelenkprobleme: Lahmheit, Gelenkschmerzen und Schwellungen (oft wechselnd zwischen den Gelenken).
  • Fieber: Wiederkehrendes Fieber ohne offensichtliche Ursache.
  • Hautveränderungen: Wunden, Rötungen oder Schuppenbildung an verschiedenen Körperstellen.
  • Anämie: Blasses Zahnfleisch, Schwäche und Müdigkeit aufgrund einer Zerstörung der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie).
  • Nierenprobleme: Nierenentzündung (Glomerulonephritis), die zu Nierenversagen führen kann.
  • Lethargie und Appetitlosigkeit: Allgemeine Schwäche und mangelndes Interesse an Futter oder Bewegung.
  • Muskelentzündungen: Schmerzen und Muskelschwäche.

Diskoider Lupus erythematodes (DLE):

  • Hautveränderungen an der Nase: Rötungen, Entzündungen und Haarausfall im Nasenbereich, oft verschlimmert durch Sonnenlicht.
  • Krustenbildung und Geschwüre: Trockene, krustige oder wunde Stellen, vor allem im Nasen-, Lippen- oder Ohrbereich.
  • Depigmentierung: Verlust der Pigmentierung an der Nase, wodurch sie heller oder fleckig erscheint.

Diagnose des Lupus erythematodes bei Hunden

Die Diagnose von Lupus erythematodes erfordert eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt und umfasst mehrere Tests:

  • Bluttests: Ein vollständiges Blutbild kann auf Anämie, erhöhte Entzündungsmarker und eine niedrige Thrombozytenzahl hinweisen. Ein ANA-Test (antinukleäre Antikörper) kann positiv sein und die Diagnose von SLE unterstützen.
  • Urinanalyse: Bei Verdacht auf Nierenbeteiligung wird der Urin auf Anzeichen von Nierenentzündungen oder Nierenversagen untersucht.
  • Hautbiopsie: Bei Hautveränderungen wird eine Biopsie der betroffenen Haut durchgeführt, um die Diagnose DLE oder SLE zu bestätigen.
  • Röntgen und Ultraschall: Diese bildgebenden Verfahren können verwendet werden, um innere Organe wie Herz, Lunge oder Nieren auf Entzündungen oder Schäden zu überprüfen.

Behandlung des Lupus erythematodes bei Hunden

Die Behandlung von Lupus zielt darauf ab, das Immunsystem zu unterdrücken und die Entzündungen zu kontrollieren, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Die Therapie hängt von der Schwere der Symptome und der betroffenen Form ab.

Behandlung von systemischem Lupus erythematodes (SLE):

  • Immunsuppressive Medikamente: Kortikosteroide wie Prednisolon sind die Standardtherapie zur Unterdrückung des Immunsystems. In schwereren Fällen können zusätzliche Immunsuppressiva wie Azathioprin oder Cyclosporin erforderlich sein.
  • Schmerzmittel: Bei Gelenkschmerzen und Entzündungen können entzündungshemmende Medikamente (NSAR) eingesetzt werden, um Schmerzen zu lindern.
  • Nierenschutz: Bei Nierenproblemen können spezielle Diäten und Medikamente erforderlich sein, um die Nierenfunktion zu unterstützen.
  • Antibiotika und Infektionsschutz: Aufgrund der immunsuppressiven Therapie sind Hunde anfälliger für Infektionen, weshalb bei Bedarf Antibiotika verschrieben werden.

Behandlung von diskoidem Lupus erythematodes (DLE):

  • Topische Kortikosteroide: Lokale Kortisoncremes werden auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen, um Entzündungen zu reduzieren.
  • Sonnenschutz: Da Sonnenlicht die Symptome verschlimmern kann, sollten betroffene Hunde vor UV-Strahlung geschützt werden. Dies kann durch die Verwendung von Sonnencremes oder das Meiden der Sonne geschehen.
  • Vitamin E und Fettsäuren: Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren können die Hautgesundheit unterstützen.
  • Immunsuppressiva: In schweren Fällen können auch systemische Immunsuppressiva erforderlich sein.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose von Lupus erythematodes variiert je nach Form der Erkrankung und Schwere der Symptome. Bei DLE ist die Prognose in der Regel gut, da die Erkrankung auf die Haut beschränkt bleibt und mit entsprechender Behandlung gut kontrolliert werden kann. SLE hingegen hat eine vorsichtigere Prognose, da die Krankheit mehrere Organe betreffen kann und eine lebenslange Behandlung erfordert. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und Bluttests sind notwendig, um den Krankheitsverlauf zu überwachen und die Therapie bei Bedarf anzupassen.

Prävention des Lupus erythematodes bei Hunden

Da die genauen Ursachen von Lupus erythematodes nicht vollständig bekannt sind, gibt es keine spezifischen Maßnahmen zur Vorbeugung. Bei Hunden, die anfällig für Lupus sind, können jedoch einige Schritte unternommen werden:

  • Sonnenschutz: Bei Hunden mit DLE kann der Schutz vor übermäßiger Sonneneinstrahlung helfen, Schübe zu verhindern.
  • Stressreduktion: Stress kann Autoimmunerkrankungen verschlimmern. Eine ruhige Umgebung und ein stressfreies Leben können möglicherweise das Risiko von Schüben reduzieren.
  • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Früherkennung und eine enge Überwachung können helfen, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und die Therapie rechtzeitig anzupassen.

Zusammenfassung

Lupus erythematodes ist eine seltene, aber ernste Autoimmunerkrankung bei Hunden, die das Immunsystem dazu bringt, eigene Zellen und Organe anzugreifen. Die Symptome und der Schweregrad variieren je nach Form der Krankheit, wobei der systemische Lupus (SLE) mehrere Organe betrifft, während der diskoide Lupus (DLE) auf die Haut beschränkt ist. Die Behandlung besteht hauptsächlich aus der Unterdrückung des Immunsystems, um Entzündungen zu kontrollieren. Eine frühzeitige Diagnose und regelmäßige Nachsorge sind entscheidend, um die Lebensqualität des Hundes zu verbessern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

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