Herzwurmkrankheit (Dirofilariose)

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Herzwurmkrankheit (Dirofilariose)

Herzwurmkrankheit (Dirofilariose) bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Die Herzwurmkrankheit, auch bekannt als Dirofilariose, ist eine potenziell tödliche parasitäre Erkrankung bei Hunden. Sie wird durch den Fadenwurm Dirofilaria immitis verursacht, der sich im Herzen, in der Lunge und in den Blutgefäßen des betroffenen Hundes ansiedelt. Die Larven dieses Wurms werden durch den Stich infizierter Mücken übertragen. Unbehandelt kann die Herzwurmkrankheit zu schweren Schäden am Herzen, an der Lunge und an anderen Organen führen.

Ursachen der Herzwurmkrankheit

Die Herzwurmkrankheit wird durch den Parasit Dirofilaria immitis verursacht, der von infizierten Mücken auf Hunde übertragen wird. Der Lebenszyklus des Parasiten umfasst mehrere Phasen:

  1. Infizierte Mücke: Die Mücke nimmt Mikrofilarien (Larvenstadien der Herzwürmer) auf, wenn sie einen infizierten Hund oder ein anderes Tier sticht.
  2. Entwicklung der Larven in der Mücke: Innerhalb von 10 bis 14 Tagen entwickeln sich die Mikrofilarien in der Mücke zu infektiösen Larven (L3-Stadium).
  3. Übertragung auf den Hund: Wenn die infizierte Mücke einen Hund sticht, gelangen die infektiösen Larven in die Blutbahn des Hundes.
  4. Reifung der Herzwürmer: Die Larven wandern durch das Gewebe des Hundes und erreichen nach etwa 6 Monaten das Herz und die Lungengefäße. Dort reifen sie zu adulten Würmern heran, die bis zu 30 cm lang werden können.
  5. Fortpflanzung: Die adulten Würmer vermehren sich und produzieren Mikrofilarien, die über die Blutbahn zirkulieren und von Mücken aufgenommen werden können, um neue Hunde zu infizieren.

Risikogebiete

Die Herzwurmkrankheit ist weltweit verbreitet, tritt jedoch besonders in wärmeren und feuchten Regionen auf, in denen Mücken gedeihen. Gebiete in den USA (insbesondere im Südosten), Südeuropa, Asien, Australien und Teilen von Afrika haben höhere Infektionsraten. Auch in Deutschland können Hunde in bestimmten Regionen infiziert werden, wenn sie in Kontakt mit infizierten Mücken kommen, besonders im Sommer.

Symptome der Herzwurmkrankheit

Die Symptome der Herzwurmkrankheit hängen von der Schwere des Befalls und dem Fortschreiten der Infektion ab. In den frühen Stadien der Erkrankung zeigen Hunde möglicherweise keine Symptome. Mit der Zeit und einer zunehmenden Anzahl von Herzwürmern treten jedoch immer schwerwiegendere Symptome auf:

  • Husten: Ein anhaltender, trockener Husten, der sich mit der Zeit verschlimmert, ist ein häufiges Symptom.
  • Müdigkeit und Schwäche: Hunde werden schneller müde, besonders nach Bewegung, und zeigen verminderten Antrieb.
  • Atembeschwerden: Atemnot oder schnelles Atmen, insbesondere nach Anstrengung, sind Anzeichen dafür, dass die Würmer die Lungengefäße blockieren.
  • Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit: Betroffene Hunde verlieren an Gewicht und zeigen oft weniger Appetit.
  • Bauchschwellung: In fortgeschrittenen Fällen kann sich Flüssigkeit im Bauchraum (Aszites) ansammeln, was zu einer sichtbaren Schwellung führt.
  • Ohnmachtsanfälle (Synkopen): In schwereren Fällen kann es zu Ohnmachtsanfällen kommen, insbesondere nach körperlicher Aktivität.
  • Herzversagen: Wenn der Befall unbehandelt bleibt, kann es zu Herzversagen kommen, was sich durch Schwäche, Atemnot und Schwellungen äußert.
  • Plötzlicher Tod: In besonders schweren Fällen kann ein Hund aufgrund der Blockade von Herz und Lungengefäßen durch die Würmer plötzlich sterben.

Diagnose der Herzwurmkrankheit

Die Diagnose der Herzwurmkrankheit erfolgt in der Regel durch eine Kombination von Tests:

  • Antigen-Test: Ein Antigen-Test ist die häufigste Methode zur Diagnose der Herzwurmkrankheit. Er erkennt Proteine, die von weiblichen adulten Herzwürmern im Blut des Hundes freigesetzt werden. Der Test liefert in der Regel innerhalb von 10 Minuten Ergebnisse.
  • Mikrofilarien-Test: Blutuntersuchungen können Mikrofilarien im Blut des Hundes nachweisen. Dies ist jedoch nur bei Hunden möglich, die bereits adulte Würmer haben, die sich vermehren.
  • Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder des Brustkorbs können helfen, die Größe des Herzens und den Zustand der Lungengefäße zu beurteilen. Dies gibt Aufschluss über das Ausmaß des Schadens, den die Würmer verursacht haben.
  • Echokardiographie (Herzultraschall): In schweren Fällen kann ein Herzultraschall verwendet werden, um die adulten Würmer im Herzen oder in den großen Gefäßen sichtbar zu machen.

Behandlung der Herzwurmkrankheit

Die Behandlung der Herzwurmkrankheit ist kompliziert und erfordert eine enge Zusammenarbeit mit einem Tierarzt. Sie hängt vom Schweregrad der Erkrankung und dem Zustand des Hundes ab. Die Behandlung erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Vorbehandlung und Stabilisierung: Hunde mit schwerer Herzwurminfektion oder Herzinsuffizienz müssen zunächst stabilisiert werden. Dies kann die Verabreichung von Diuretika, Blutdruckmedikamenten oder entzündungshemmenden Medikamenten umfassen, um die Symptome zu lindern.
  2. Tötung der adulten Würmer: Die wichtigste Behandlung besteht darin, die adulten Herzwürmer zu töten. Dies erfolgt durch die Verabreichung des Medikaments Melarsomin, das injiziert wird. Diese Behandlung erfolgt in mehreren Sitzungen und kann Nebenwirkungen haben, weshalb der Hund während des gesamten Prozesses überwacht werden muss.
  3. Tötung der Mikrofilarien: Nach der Behandlung der adulten Würmer müssen die zirkulierenden Mikrofilarien abgetötet werden, um eine erneute Infektion zu verhindern. Dies wird in der Regel mit antiparasitären Medikamenten wie Ivermectin oder Milbemycin durchgeführt.
  4. Einschränkung der körperlichen Aktivität: Während und nach der Behandlung müssen Hunde körperlich ruhiggestellt werden, da die toten Würmer Embolien verursachen können, die zu schwerwiegenden Komplikationen führen.
  5. Langfristige Nachsorge: Hunde, die eine Herzwurmbehandlung durchlaufen haben, müssen regelmäßig tierärztlich überwacht werden, um sicherzustellen, dass alle Würmer beseitigt wurden und keine Langzeitkomplikationen auftreten.

Prävention der Herzwurmkrankheit

Die Prävention der Herzwurmkrankheit ist entscheidend, da die Behandlung aufwendig, teuer und für den Hund belastend sein kann. Es gibt wirksame präventive Maßnahmen, die sicherstellen, dass Hunde nicht infiziert werden:

  • Monatliche Vorbeugungsmedikamente: Es gibt verschiedene orale oder topische Medikamente (z. B. Ivermectin, Milbemycin, Selamectin), die monatlich verabreicht werden und die Herzwurm-Larven abtöten, bevor sie sich im Herzen und in den Lungengefäßen ansiedeln.
  • Jährliche Tests: Auch Hunde, die vorbeugende Medikamente erhalten, sollten regelmäßig auf Herzwürmer getestet werden, da in seltenen Fällen trotz Prävention Infektionen auftreten können.
  • Mückenschutz: Da Herzwürmer durch Mücken übertragen werden, ist es sinnvoll, Hunde in mückenreichen Gebieten vor Mückenstichen zu schützen. Dies kann durch Mückenschutzmittel, Insektenschutznetze und die Vermeidung von Aufenthalten im Freien in den Dämmerungsstunden erreicht werden.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Hunde mit Herzwurmkrankheit hängt vom Schweregrad der Infektion und dem Zeitpunkt der Behandlung ab. Bei frühzeitiger Diagnose und angemessener Behandlung ist die Prognose gut, und viele Hunde erholen sich vollständig. In fortgeschrittenen Fällen kann es jedoch zu bleibenden Herz- und Lungenschäden kommen, die eine lebenslange Nachsorge erfordern.

Nach der Behandlung ist es wichtig, den Hund regelmäßig untersuchen zu lassen, um sicherzustellen, dass keine Würmer mehr vorhanden sind und keine langfristigen Komplikationen auftreten.

Zusammenfassung

Die Herzwurmkrankheit (Dirofilariose) ist eine schwerwiegende parasitäre Erkrankung bei Hunden, die durch den Stich infizierter Mücken übertragen wird. Die Krankheit kann zu Herzinsuffizienz, Lungenproblemen und plötzlichem Tod führen. Die Behandlung erfordert die Abtötung der adulten Würmer und Mikrofilarien, sowie strikte Ruhe für den Hund. Präventive Maßnahmen, wie monatliche Medikamente und Mückenschutz, sind der beste Weg, um die Krankheit zu vermeiden. Regelmäßige Tests und tierärztliche Betreuung sind entscheidend, um die Gesundheit des Hundes langfristig zu schützen.

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