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Herztumore bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Herztumore bei Hunden sind seltene, aber ernste Erkrankungen, die das Herz direkt betreffen. Einer der häufigsten Herztumore ist das Hämangiosarkom, ein bösartiger Tumor, der aus den Blutgefäßen entsteht. Herztumore können die normale Funktion des Herzens stark beeinträchtigen und unbehandelt zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Herzinsuffizienz oder plötzlichem Herztod führen.

Ursachen von Herztumoren bei Hunden

Die genauen Ursachen von Herztumoren, einschließlich des Hämangiosarkoms, sind nicht vollständig bekannt. Verschiedene Faktoren spielen jedoch eine Rolle:

  • Genetische Veranlagung: Einige Hunderassen sind anfälliger für Herztumore, insbesondere Hämangiosarkome. Zu den betroffenen Rassen gehören Golden Retriever, Deutsche Schäferhunde und Boxer. Die genetische Prädisposition könnte eine Rolle bei der Entwicklung dieser Tumore spielen.
  • Alter: Herztumore treten in der Regel bei älteren Hunden auf, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter steigt. Besonders Hunde ab einem Alter von 8 Jahren sind gefährdet.
  • Geschlecht: Studien legen nahe, dass männliche Hunde häufiger an Hämangiosarkomen erkranken als weibliche Hunde.
  • Umwelteinflüsse: Obwohl nicht genau bekannt, könnten Umwelteinflüsse wie Strahlenbelastung und bestimmte Toxine zur Entwicklung von Tumoren beitragen.

Arten von Herztumoren

Es gibt verschiedene Arten von Herztumoren bei Hunden. Diese können gutartig oder bösartig sein:

  • Hämangiosarkom: Der häufigste bösartige Tumor des Herzens bei Hunden. Er entwickelt sich aus den Blutgefäßen und betrifft häufig den rechten Vorhof oder die Herzwand. Hämangiosarkome breiten sich oft rasch auf andere Organe aus.
  • Herzbasistumoren (Chemodectome): Diese Tumore, die am Ursprung der großen Blutgefäße (Aorta und Pulmonalarterie) auftreten, sind meist gutartig, können aber durch Druck auf das Herz schwerwiegende Probleme verursachen.
  • Lymphome: Bösartige Tumore des lymphatischen Systems, die das Herz befallen können, besonders bei Hunden mit systemischen Lymphomen.
  • Fibrosarkome und Myxome: Diese gutartigen Tumore sind selten und wachsen langsamer als Hämangiosarkome, können jedoch durch ihre Größe Herzprobleme verursachen.

Symptome von Herztumoren bei Hunden

Die Symptome von Herztumoren variieren je nach Tumorart, Größe und Position des Tumors. Da die Symptome schleichend auftreten, werden Herztumore häufig erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Schwäche und Müdigkeit: Hunde mit Herztumoren zeigen häufig Anzeichen von Schwäche, besonders nach körperlicher Aktivität, da das Herz nicht mehr in der Lage ist, effizient zu arbeiten.
  • Ohnmachtsanfälle (Synkopen): Plötzliche Ohnmachtsanfälle sind ein häufiges Symptom, insbesondere bei Tumoren, die den Blutfluss blockieren oder den Herzrhythmus stören.
  • Atembeschwerden: Atemnot oder schnelles Atmen tritt auf, wenn der Tumor die Fähigkeit des Herzens beeinträchtigt, Blut in die Lunge zu pumpen.
  • Bauchschwellung: Eine vergrößerte Bauchhöhle (Aszites) kann durch eine Flüssigkeitsansammlung entstehen, wenn das Herz nicht in der Lage ist, Blut effizient zu pumpen.
  • Blässe oder bläuliche Schleimhäute (Zyanose): In schweren Fällen kann es zu einem Sauerstoffmangel kommen, der sich durch blasse oder bläuliche Schleimhäute äußert.
  • Herzgeräusche: Der Tierarzt kann beim Abhören des Herzens abnormale Geräusche feststellen, die auf eine eingeschränkte Herzfunktion hinweisen.
  • Plötzlicher Tod: In einigen Fällen, besonders bei einem Hämangiosarkom, kann der Tumor reißen, was zu plötzlichen Blutungen in den Herzbeutel (Perikarderguss) und zum Tod führen kann.

Diagnose von Herztumoren

Die Diagnose eines Herztumors erfordert eine gründliche Untersuchung durch einen Tierarzt, der auf Herzerkrankungen spezialisiert ist. Da die Symptome oft unspezifisch sind, sind verschiedene Tests notwendig, um einen Herztumor zu diagnostizieren:

  • Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird den Herzschlag des Hundes abhören, um nach Herzgeräuschen oder abnormen Rhythmen zu suchen. Atemgeräusche und Schwellungen im Bauch können ebenfalls Hinweise auf eine Herzinsuffizienz geben.
  • Echokardiographie (Herzultraschall): Ein Herzultraschall ist die beste Methode, um Herztumore zu identifizieren. Er ermöglicht es, die Struktur des Herzens und die genaue Position des Tumors zu beurteilen. Auch Flüssigkeitsansammlungen im Herzbeutel (Perikarderguss) können erkannt werden.
  • Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder des Brustkorbs können eine vergrößerte Herzsilhouette oder Anzeichen von Lungenproblemen zeigen, die durch die Tumormasse verursacht werden.
  • Elektrokardiogramm (EKG): Ein EKG misst die elektrische Aktivität des Herzens und kann Herzrhythmusstörungen erkennen, die durch den Tumor verursacht werden.
  • Blutuntersuchungen: Bluttests können helfen, den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes zu beurteilen und andere Ursachen für die Symptome auszuschließen. Bei Verdacht auf einen Hämangiosarkom können spezifische Marker im Blut erhöht sein.
  • CT- oder MRT-Scan: In speziellen Fällen kann eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt werden, um detaillierte Informationen über die Größe und Ausbreitung des Tumors zu erhalten.

Behandlung von Herztumoren

Die Behandlung von Herztumoren hängt von der Art, dem Stadium des Tumors und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes ab. Bei gutartigen Tumoren kann eine Operation in Betracht gezogen werden, während bösartige Tumore wie das Hämangiosarkom schwerer zu behandeln sind.

  • Chirurgische Entfernung: Wenn der Tumor gutartig ist und sich an einer zugänglichen Stelle befindet, kann eine chirurgische Entfernung in Betracht gezogen werden. Allerdings sind viele Herztumore, insbesondere Hämangiosarkome, schwer operativ zu entfernen, da sie in kritischen Bereichen des Herzens liegen.
  • Perikardiozentese: Wenn ein Herztumor zu einem Perikarderguss (Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel) führt, kann eine Perikardiozentese durchgeführt werden, um die Flüssigkeit abzuleiten und den Druck auf das Herz zu verringern.
  • Chemotherapie: Bei bösartigen Tumoren wie dem Hämangiosarkom kann eine Chemotherapie angewendet werden, um das Tumorwachstum zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern. Allerdings sprechen Hämangiosarkome oft schlecht auf die Behandlung an, und die Lebenserwartung ist in der Regel begrenzt.
  • Palliativmedizin: In fortgeschrittenen Fällen, in denen eine Operation oder Chemotherapie keine Option ist, konzentriert sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome. Medikamente zur Unterstützung der Herzfunktion, zur Reduktion von Flüssigkeitsansammlungen und zur Schmerzlinderung können eingesetzt werden.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose bei Herztumoren hängt stark von der Art des Tumors und dem Stadium bei der Diagnose ab:

  • Hämangiosarkom: Die Prognose ist in der Regel schlecht, da dieser Tumor aggressiv ist und schnell metastasiert. Selbst mit Behandlung beträgt die Überlebenszeit oft nur wenige Monate.
  • Gutartige Tumore: Bei gutartigen Tumoren wie Chemodectomen oder Myxomen ist die Prognose günstiger, insbesondere wenn der Tumor chirurgisch entfernt werden kann. Allerdings kann es bei großen Tumoren zu Komplikationen kommen.
  • Langfristige Nachsorge: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind notwendig, um den Zustand des Hundes zu überwachen, insbesondere nach chirurgischen Eingriffen oder während einer Chemotherapie. Auch die Anpassung der Medikation ist oft erforderlich, um die Symptome zu kontrollieren.

Prävention von Herztumoren

Es gibt keine spezifische Möglichkeit, Herztumoren bei Hunden zu verhindern. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, insbesondere bei älteren Hunden und prädisponierten Rassen, können jedoch helfen, Tumore frühzeitig zu erkennen.

  • Regelmäßige Gesundheitschecks: Für ältere Hunde oder Hunde, die zu Herztumoren neigen, sind regelmäßige Herzuntersuchungen mit Ultraschall und Röntgenbildern sinnvoll, um Anomalien frühzeitig zu erkennen.
  • Aufmerksamkeit auf Symptome: Hundebesitzer sollten auf Anzeichen von Müdigkeit, Atembeschwerden oder Ohnmachtsanfällen achten und diese schnellstmöglich von einem Tierarzt abklären lassen.

Zusammenfassung

Herztumore bei Hunden, insbesondere das bösartige Hämangiosarkom, sind ernsthafte Erkrankungen, die die Herzfunktion stark beeinträchtigen können. Zu den Symptomen gehören Schwäche, Ohnmachtsanfälle und Atemnot. Die Diagnose erfolgt durch Herzultraschall, EKG und Röntgenaufnahmen. Die Behandlung umfasst chirurgische Eingriffe, Chemotherapie und palliative Maßnahmen, je nach Tumorart und Fortschritt. Die Prognose ist bei bösartigen Tumoren wie dem Hämangiosarkom in der Regel schlecht, während gutartige Tumore eine bessere Prognose haben, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind entscheidend für eine frühzeitige Diagnose.

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