Autoimmunbedingte Uveitis

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Autoimmunbedingte Uveitis

Autoimmunbedingte Uveitis bei Hunden

Die Uveitis ist eine Entzündung der Uvea, der mittleren Schicht des Auges, die aus der Regenbogenhaut (Iris), dem Ziliarkörper und der Aderhaut besteht. Bei einer autoimmunbedingten Uveitis greift das Immunsystem irrtümlich das Augengewebe an und verursacht eine Entzündung, die unbehandelt zu Sehverlust oder Erblindung führen kann. Diese Augenerkrankung erfordert eine sofortige Behandlung, um das Auge zu schützen und den Hund vor bleibenden Schäden zu bewahren.

Ursachen der autoimmunbedingten Uveitis bei Hunden

Die autoimmunbedingte Uveitis entsteht, wenn das Immunsystem des Hundes irrtümlich das körpereigene Augengewebe angreift. Dies führt zu einer Entzündung der Uvea und kann verschiedene Ursachen haben:

  • Primäre Autoimmunerkrankung: Bei vielen Hunden mit autoimmunbedingter Uveitis liegt keine zugrunde liegende Erkrankung vor, und die Uveitis tritt als primäre Autoimmunreaktion auf.
  • Sekundäre Autoimmunerkrankung: Die Uveitis kann auch als sekundäre Reaktion auf eine andere Erkrankung auftreten, wie z. B.:some text
    • Infektionen (z. B. Ehrlichiose, Toxoplasmose, Leptospirose)
    • Krebserkrankungen (z. B. Lymphome)
    • Systemische Autoimmunerkrankungen (z. B. systemischer Lupus erythematodes)
  • Trauma: Verletzungen oder chirurgische Eingriffe am Auge können ebenfalls eine Uveitis auslösen, wenn das Immunsystem eine übermäßige Entzündungsreaktion zeigt.
  • Vaskuläre Erkrankungen: Autoimmunbedingte Vaskulitis, bei der die Blutgefäße entzündet sind, kann die Uvea ebenfalls betreffen.

Symptome der autoimmunbedingten Uveitis bei Hunden

Die Symptome der autoimmunbedingten Uveitis betreffen hauptsächlich das Auge und können schleichend oder plötzlich auftreten. Die Schwere der Symptome variiert, und in einigen Fällen sind beide Augen betroffen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Rötung des Auges: Blutgefäße im Auge werden erweitert, was zu einer sichtbaren Rötung der Bindehaut und der Sklera führt.
  • Schmerzempfindlichkeit: Hunde zeigen häufig Anzeichen von Augenschmerzen, z. B. durch zusammengekniffene Augen (Blepharospasmus), Reiben des Auges mit der Pfote oder Empfindlichkeit gegenüber Licht (Photophobie).
  • Trübung des Auges: Die Augenlinse oder die vordere Augenkammer kann aufgrund der Entzündung trüb oder milchig erscheinen.
  • Verminderte Sehkraft: Eine unbehandelte Uveitis kann zu einer Verschlechterung der Sehfähigkeit führen, und in schweren Fällen kann es zu Erblindung kommen.
  • Erhöhter Tränenfluss: Übermäßiges Tränen ist ein häufiges Symptom bei Uveitis.
  • Verengung der Pupille (Miosis): Entzündungen können dazu führen, dass sich die Pupille zusammenzieht und nicht mehr normal auf Licht reagiert.
  • Blutungen oder Eiter im Auge: In schwereren Fällen kann es zu einer Ansammlung von Blut oder eitriger Flüssigkeit in der vorderen Augenkammer kommen (Hypopyon).

Diagnose der autoimmunbedingten Uveitis bei Hunden

Die Diagnose einer autoimmunbedingten Uveitis erfordert eine gründliche Untersuchung des Auges und eine Überprüfung des allgemeinen Gesundheitszustands des Hundes, um eine systemische Erkrankung auszuschließen. Zu den diagnostischen Verfahren gehören:

  • Ophthalmologische Untersuchung: Der Tierarzt führt eine detaillierte Augenuntersuchung durch, um Entzündungen in der vorderen oder hinteren Augenkammer festzustellen. Dabei werden Instrumente wie eine Spaltlampe und ein Ophthalmoskop verwendet, um die inneren Strukturen des Auges zu beurteilen.
  • Messung des Augeninnendrucks: Eine Tonometrie wird durchgeführt, um den Augeninnendruck zu messen. Ein niedriger Augeninnendruck (Hypotonie) ist ein häufiges Anzeichen für eine Uveitis.
  • Bluttests: Blutuntersuchungen können Hinweise auf eine zugrunde liegende systemische Erkrankung wie eine Infektion oder eine Autoimmunerkrankung geben. Tests auf spezifische Erreger wie Ehrlichiose, Borreliose oder Leptospirose können durchgeführt werden.
  • Ultraschall des Auges: Ein Augenultraschall kann hilfreich sein, um den Zustand des Auges zu beurteilen, insbesondere wenn das Auge aufgrund einer Trübung oder Blutung schwer zu untersuchen ist.
  • Zytologische Untersuchung: In schweren Fällen kann eine Probe von Flüssigkeit aus dem Auge entnommen und zytologisch untersucht werden, um das Vorhandensein von Entzündungszellen oder Krankheitserregern zu bestätigen.

Behandlung der autoimmunbedingten Uveitis bei Hunden

Die Behandlung der autoimmunbedingten Uveitis zielt darauf ab, die Entzündung zu kontrollieren, die Schmerzen zu lindern und weitere Schäden am Auge zu verhindern. Zu den üblichen Behandlungsansätzen gehören:

  • Topische Kortikosteroide: Augentropfen, die Kortikosteroide wie Prednisolonacetat enthalten, werden eingesetzt, um die Entzündung direkt im Auge zu reduzieren. Die Häufigkeit der Anwendung hängt von der Schwere der Erkrankung ab.
  • Systemische Kortikosteroide: In schwereren Fällen oder bei systemischer Beteiligung werden Kortikosteroide wie Prednisolon auch oral verabreicht, um die Immunreaktion zu unterdrücken und die Entzündung zu kontrollieren.
  • Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs): NSAIDs wie Carprofen oder Meloxicam können oral verabreicht werden, um Entzündungen und Schmerzen zu lindern, wenn Kortikosteroide kontraindiziert sind.
  • Mydriatika: Augentropfen mit Atropin werden verschrieben, um die Pupille zu erweitern, die Schmerzen zu lindern und die Bildung von Verklebungen zwischen Iris und Linse (Synechien) zu verhindern.
  • Immunsuppressive Medikamente: Bei schweren Fällen von Uveitis, die nicht ausreichend auf Kortikosteroide ansprechen, können Immunsuppressiva wie Cyclosporin oder Azathioprin eingesetzt werden, um die Immunreaktion langfristig zu kontrollieren.
  • Behandlung der Grunderkrankung: Wenn eine systemische Erkrankung wie eine Infektion oder ein Tumor die Uveitis verursacht, muss die zugrunde liegende Ursache ebenfalls behandelt werden. Antibiotika oder Antimykotika werden verabreicht, um Infektionen zu bekämpfen, oder eine Chemotherapie bei Krebserkrankungen.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Hunde mit autoimmunbedingter Uveitis hängt von der Schwere der Erkrankung, der zugrunde liegenden Ursache und dem Ansprechen auf die Behandlung ab. Bei frühzeitiger Diagnose und rechtzeitiger Behandlung können viele Hunde gut auf die Therapie ansprechen und eine deutliche Verbesserung ihrer Sehkraft erzielen. Eine unzureichend behandelte oder chronische Uveitis kann jedoch zu dauerhaften Schäden am Auge führen, einschließlich Glaukom, Kataraktbildung und vollständiger Erblindung.

Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen beim Tierarzt sind entscheidend, um den Fortschritt der Behandlung zu überwachen und die Medikation bei Bedarf anzupassen. Bei einigen Hunden kann die Uveitis chronisch werden und erfordert eine langfristige oder sogar lebenslange Therapie, um Rückfälle zu verhindern.

Prävention der autoimmunbedingten Uveitis bei Hunden

Da die autoimmunbedingte Uveitis oft ohne bekannte Ursache auftritt, gibt es keine spezifischen Präventionsmaßnahmen. Bei Hunden mit systemischen Autoimmunerkrankungen oder Infektionen, die Uveitis auslösen können, ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung wichtig, um das Risiko einer Uveitis zu verringern. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und die Überwachung von Hunden, die bereits eine Uveitis hatten, können helfen, ein erneutes Auftreten der Krankheit frühzeitig zu erkennen.

Zusammenfassung

Die autoimmunbedingte Uveitis ist eine entzündliche Augenerkrankung bei Hunden, die unbehandelt zu Sehverlust führen kann. Die Erkrankung entsteht durch eine fehlgeleitete Immunreaktion, die die Uvea des Auges angreift. Die Symptome umfassen Rötung, Augenschmerzen, Trübung und Sehverlust. Die Behandlung besteht aus der Verabreichung von Kortikosteroiden, entzündungshemmenden Medikamenten und, in schweren Fällen, Immunsuppressiva. Mit frühzeitiger Diagnose und konsequenter Therapie kann die Entzündung kontrolliert und das Sehvermögen des Hundes erhalten werden.

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